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Österreich

Nur Mut! – Eignungstest Fels/Eis für die Ausbildung zum Bergführer

„Wer immer tut was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist.“ Henry Ford

-An dieser Stelle möchte ich mich zuerst bei dir vorstellen-

Ich heiße Chris Färber, bin 30 Jahre alt, wurde in Ansbach geboren und bin in einem kleinen Dorf nahe Ansbach aufgewachsen. Aktuell studiere ich Humanmedizin in Würzburg. Schon in der Schulzeit konnte ich mich auf Andi und Thomas verlassen, sodass sie uns tatkräftig beim Aufbau einer Schulmannschaft „Klettern“ in Neuendettelsau unterstützt haben.

-Wie kommt man dazu die Ausbildung zum staatlich anerkannten Berg- und Skiführer machen zu wollen?-

Ehrlich gesagt kann ich den Zeitpunkt nicht genau definieren. Als Kind und später als Heranwachsender wollte ich einfach raus, raus in die Extreme, in die Vertikale, in das Ungewisse, raus in die unfassbar schöne Welt der Berge. Ich kann nicht mal sagen, dass man sich sehr frei fühlt, da viele andere Probleme, die man im Alltag nicht hat, auf einmal zur existentiellen Bedrohung werden. Aber die Themen des Alltags verschwimmen völlig, werden vergessen und relativieren sich. Irgendwann habe ich für mich festgestellt, dass ich mehr will. Ich will professionell und bestens ausgebildet, anderen Menschen, denen es sonst nicht möglich wäre, Touren solcher Art zu machen, dabei helfen die gleichen magischen Momente in den Bergen erleben zu können. Dabei möchte ich für meine Gäste das höchste Maß an Sicherheit bieten und ihnen unvergessliche Momente in den Bergen bescheren.

Beim kindlichen Training wurde ich von meinem Bruder stets unterstützt 😊Möglicherweise war das der Zeitpunkt, an dem alles begann.

-Ein langer Weg-

Alles fängt damit an, dass man jahrelang viele viele Touren in Fels und Eis sammelt. Mit diesem Tourenbericht, der mind. 3 Jahr alt sein soll, bewirbt man sich, um anschließend die 3 Eignungsfeststellungsprüfungen Fels/Eis, Ski und Steileisklettern absolvieren zu können. Erst dann darf man mit der eigentlichen Ausbildung anfangen.

Ganz im Ernst –  bei mir hat es Jahre gedauert, bis ich den Mut hatte, meinen Tourenbericht einzureichen. Mit den Touren kommt die Reife und irgendwann solltest du dich einfach trauen! Man kann nur gewinnen. Wenn du es nicht schaffst, verbietet dir niemand im Anschluss eine wundervolle Zeit in den Bergen zu verbringen.

Für meinen Teil muss ich aber sagen, wenn ich damit anfange, will ich es auch abschließen und schaffen. D.h. üben, üben und üben. In dieser recht intensiven Zeit konnte ich mich auf die Jungs und Mädels vom Mountain Sports bestens verlassen. Selbst wenn ich gefühlte 3 Stunden gebraucht habe, bis ich mich für die Stöcke von Leki (Micro Vario Carbon) entschieden habe. Tobi weiß das 😊

Zur Vorbereitung für den Eignungstest Fels/Eis sollte man viel Klettern. Der Geiselstein besticht schon früh im Jahr mit besten Bedingungen. Ideal wenn der Eignungstest schon im Juni ist.

Zum Alpinklettern braucht man einen soliden Schuh. Ich hatte die letzten Jahre schon viele Kletterschuhe, aber der La Sportiva Otaki überzeugt mich in breiter Linie.

Beste Kantenstabilität, super Grip, auch wenn es wirklich kalt und ungemütlich ist sowie genug Präzision, um kleine Tritte gut wegstehen zu können. Wenn du eine Fußform passend zu La Sportiva hast, ist das wirklich ein hervorragender Schuh. Achtung: Kauf ihn die nicht zu groß, sonst rutscht deine Ferse leicht raus.

Neben viel Kletterei ist es gut, einige Hochtouren zu machen. Die Anfahrt aus Ansbach zur Rubihorn Nordwand hält sich in Grenzen- belohnt wird man mit einer sehr schönen Tour. Unter allen Eisgeräten für Firnwände und klassische Nordwände taugt mir das Quark von Petzl am meisten. Ein super Allrounder!

Das wichtigste bei der ganzen Sache ist, nie den Spaß zu verlieren. Man liebt die Berge und die Bewegung im Freien. Das darf man sich nie nehmen lassen! Deshalb gehören Pausen genauso zu einer ordentlichen Tour wie eine gute Tourenplanung.

Ich liebe Montura! Der sportliche Schnitt und eine hochgradige Funktionalität sind einfach der Hammer. Die Spell Jacket kannst du in der Bar, beim Skitourengehen oder beim Alpinklettern anziehen. Ich dachte anfangs der Stoff ist recht dünn und reißt leicht ein, dem ist aber nicht so. Hält überraschend viel aus, selbst bei extrem rauem Fels!

-Der Eignungstest selbst-

Dieses Jahr war der Eignungstest Covid19-bedingt im Garmischer Raum sowie Österreich. Normalerweise ist er in Chamonix.

…Trainiert wie die Wilden, aber bitte eine Woche davor piano!…

Vor der eigentlichen Prüfungswoche ist ein freiwilliger Vorbereitungslehrgang möglich. Er hilft extrem und stimmt dich auf die anstrengende Prüfungswoche ein. Schlussendlich bist du 2 Wochen physisch und psychisch unter Strom und solltest deshalb eine Woche zuvor langsam machen.

Die Prüfungsbedinungen sind hart, aber fair.

Am ersten Tag durften wir die Vertikalzacken-Technik im Eisbruch des Kaunertaler Gletschers demonstrieren. Unersetzlich sind hierbei gute Steigeisen und ein guter Führerpickel. Die Vasak-Steigeisen der Firma Petzl werden sogar noch durch das Abschrauben der Anti-Stollplatten optimiert, um so jeden Millimeter der Zacken noch tiefer in das Eis stoßen zu können. Der Eispickel Summit Evo, ebenfalls von Petzl, hat einen hervorragenden Dorn und selbst auf der vom Schaft abgewandten Seite der Haue einige Zacken, sodass dieser bei der Geländerpickel-Technik super funktioniert.

Ein guter Schuh ist ebenfalls essentiell. Die Bewegungsfreiheit im Sprunggelenk ist von größter Wichtigkeit. Der Ribelle Tech HD der Firma Scarpa eignet sich hierfür meines Erachtens am besten. Funktioniert bei Hochtouren mit viel Gletscherkontakt genauso gut wie bei steilen Klettereien im Urgestein, z.B. an der Grundschartner Nordkante im Zillertal.

Am zweiten Tage durften wir einen Konditionsberglauf absolvieren mit anschließendem Klettern mit Bergschuhen, sowie einem Steigeisenparkour im Felsgelände. Um möglichst präzise und ohne Kratzen antreten zu können, habe ich die Lynx von Petzl verwendet. Ein sensationelles Steigeisen, da man es modular aufbauen kann, je nachdem was die Tour von mir fordert. Wenn du ein Steigeisen suchst, was du ausschließlich zum Steileisklettern verwenden willst, dann ist das Dart vielleicht ein bisschen besser, da es leichter ist. Dennoch legt es nicht so viel Stabilität an den Tag wie das Lynx, bspw. im Mixed-Gelände.

Die darauffolgenden 4 Tage waren die anspruchsvollsten.

Zwei Hochtouren und zwei Alpinklettereien. Am Abend der einen Tour wurde die am nächsten Tag folgende Tour bekannt gegeben, sodass man stets konzentriert die nächste Tour planen musste, während man sich noch über die vergangene Tour gefreut hat. 😊

Ich verwende, außer für klassische Hochtouren oder Skitouren, sehr gerne den Gurt Sitta von Petzl. Er ist sehr leicht und trotzdem bequem genug, um mit ihm eine tolle Zeit in der fränkischen Schweiz beim Sportklettern zu haben. Die vorderen Materialschlaufen sind getrennt, d.h. ihr könnt euer Material noch besser sortieren, was gerade bei Trad-Routen sauwichtig ist. Gleichzeitig hat er Schlaufen, um eure Carritools für die Eisschrauben anzubringen.

-Fazit-

Vor einigen Jahren hätte ich nie geglaubt in naher Zukunft den Eignungstest für den Bergführer zu machen. Jetzt steh ich hier, habe alle Bereiche des Eignungstests Fels/Eis bestanden und freue mich mächtig auf den kommenden Winter und neue Herausforderungen.

Ich hoffe sehr in ein paar Monaten einen ähnlich positiven Bericht liefern zu dürfen.

Ich bin sehr dankbar, dass mir die Möglichkeit gegeben wurde, diese Schritte wagen zu können.

An dieser Stelle herzlichen Dank an das Ausbildungsteam des VDBS und meine MitstreiterInnen während der zwei Wochen in Garmisch.

Ich danke besonders meiner Frau Isabelle, meiner Familie und meinen Freunden, die mich stets mit Autos, Verpflegung und vielen mutmachenden Worten unterstützt haben.

Lieber Andi, Thomas und Team des Mountain Sports Ansbach, habt vielen Dank für eure Unterstützung und sehr qualifizierte Beratung in jeglicher Hinsicht – und das schon seit meiner Schulzeit!

Liebe Grüße

Chris

MTB Tour Ötztal

Der Stuibentrail, eine Laufveranstaltung bei Umhausen im Ötztal hat mich mit seinen moderaten 33 Kilometern Länge dazu bewegt teilzunehmen. Das sommerlich warme Wetter und die Idee by fair means anzureisen führten dazu diese Tour mit dem MTB durchzuführen. So wurde am Donnerstagvormittag von Ansbach aus gestartet. Die Reise führte über den Altmühlsee durchs Altmühltal bis nach Treuchtlingen. Von dort ging es danach nach Monheim und Donauwörth wo sich Lech und Donau treffen. Von nun an folgte man dem Lech Radweg über Augsburg nach Landsberg am Lech. Das Teilstück vor Landsberg ist mit seinen Single Trails eines der schönsten. Hier in den Lech Auen hat sich auch nach 173 km eine günstige Übernachtungsmöglichkeit gefunden. So konnte man in Landsberg am nächsten Morgen gemütlich frühstücken. Der Freitag wurde durch die noch bevorstehenden 190 km zermürbend. Von Landsberg folgte man der romantischen Straße nach Schongau und Peiting. Anschließend radelte man auf dem Ammer-Amper Weg nach Oberammergau und weiter nach Ettal und Oberau. Von dort folgte man der Loisach nach Garmisch. Jetzt starteten die harten Anstiege. Zuerst nach Mittenwald und von dort hinauf nach Leutasch. Was rauf geht, geht auch wieder runter und so kommt man bei Telfs im Inntal heraus. Dem Inn aufwärts folgend radelte man nach Ötztal Bahnhof von wo aus es dann ins gleichnamige Tal ging. Schließlich war es nur noch ein kurzes Stück der Ötztaler Ache entlang bis nach Umhausen. Dort wartete schon der Campingplatz. Der nächste Tag startete sehr früh, da der Lauf bereits um 7 Uhr begann. Die Anstrengungen der Tage zuvor waren noch leicht bemerkbar, doch die Sicht auf den Stuibenwasserfall, die schmalen Höhenwege und der Kuchen an den zahlreichen Verpflegungsstationen ließen das alles vergessen. Nach knapp 5 ½ Stunden war alles wieder vorbei und man genoss die Zeit im Zielbereich bei Kuchen und Eis. Am Sonntag war erst mal ausschlafen angesagt und gemütliches Zusammenpacken der Ausrüstung. Kurz vor Mittag begann dann der Heimweg. Dieser führte das Ötztal hinab und den Inn weiter hinauf nach Imst. Das erst kürzlich geöffnete Hahntenjoch bot sich alternative Route an. So gelangte man weiter ins Lechtal und konnte dem Lech bis nach Lechleiten folgen. Was wäre eine Bikepacking Tour ohne Schiebe- bzw. Tragestrecke? Der Schrofenpass lieferte hier die nötige Abwechslung. Dort oben in der Einsamkeit lässt es sich auch hervorragend biwakieren und so zeigte der Kilometerstand an diesem Tag nur 103 km an. Auf der Höhe angekommen geht es von nun an nur noch bergab. Und ab Oberstdorf beginnt der Iller Radweg, so ziemlich 160 km bis zur Mündung in die Donau. In den Iller Auen konnte man auch wieder ein geeignetes Plätzchen zum Übernachten finden. Die letzte Etappe führte über Ulm an der Donau entlang nach Donauwörth und von dort über die bekannte Route durchs Altmühltal wieder nach Ansbach. Dies war mit 200 km auch abschließend die längste Etappe.
Luksch
Dominik Luksch

Dominik Luksch ist seit Kindertagen in Ansbach zu Hause. Im alltäglichen Leben arbeitet er als Bauingenieur im Bereich Wasserver- und entsorgung. Auch abseits der Arbeit spielt Wasser für ihn eine große Rolle, so zB. bei der Freiwilligen Feuerwehr Ansbach und im Langdistanz-Triathlon. Seine weitere Freizeitgestaltung reicht vom einfachen Hindernis-Rennen bis hin zum mehrtägigen Adventure-Race oder auch Abenteuer-Urlaub. Sei es in Franken oder am anderen Ende der Welt. Sein Lieblingszitat: „Nur Reisen ist Leben, wie umgekehrt Leben reisen ist“ (Jean Paul, Das Kampaner Tal, 1797)

Bergsteigen in Fels und Eis

Am ersten von insgesamt vier Tagen im Pitztal sind wir zum Taschachhaus aufgestiegen. Bei einer gemütlichen abendlichen Runde haben wir unsere Teamkollegen ein bisschen besser kennen gelernt und besprochen, was die nächsten Tage auf uns zukommt.

Der zweite Tag hat ein wenig nebelig begonnen, ist dann jedoch von Minute zu Minute freundlicher geworden. Wir haben den ganzen Tag auf dem Taschachferner verbracht und viel Theorie über das Bergsteigen in Schnee und Eis besprochen und auch angewandt. Standplätze bauen, richtiger Umgang mit Pickel und Steigeisen, Knotenkunde und Abfangen von Stürzen und vieles mehr.

Für den nächsten Tag standen die Wetterverhältnisse mehr als perfekt, so haben wir, begleitet von anderen Bergsteigern, die Sexergertenspitze in Angriff genommen. Bei einem Blick auf die Wildspitze und umliegenden Bergketten entstehen dann schon wieder Pläne für das nächste Jahr.

Den letzten Tag haben wir dann noch einmal entspannt angehen lassen und sind wieder zurück auf den Taschachferner und haben uns mit der Spaltenbergung befasst.

Ein besonderes Schmankerl war die topp Verpflegung am Taschachhaus. Ich habe in noch keiner Hütte so gut „diniert“. Suppe, Salatbuffet, Schweinebraten mit Semmelknödel und Blaukraut und zum Abschluss auch noch Germknödel gefüllt mit Schokolade. Was will man mehr?

Max
Max

Name: Max
Alter: 22
Beschäftigung: Student
Hobbys: Bergsteigen, Mountainbiken, Klettersteig, Ski fahren, Skitouren

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